Der Tag macht sich den obersten Hemdknopf auf.
Ausloten einer Konzertmöglichkeit. Angedacht ist eine Art Schichtbetrieb, man spielt also sein Set für eine streng limitierte Menge an Leuten, und dann, nach etwa eineinhalb Stunden, spielt man das Set ein weiteres Mal. So zahlt es sich aus für die Gastronomie des Veranstaltungsorts. Doch das hieße, Gäste konsequent hinauszubefördern, dass die nächsten hineingehen und konsumieren dürfen. So ergibt das keinen Sinn. Dann lieber noch warten. Oder draußen? Gibt es wo ein Wetter?
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(In Form geklopfte Altnotiz: Der Fehler des Konzerts besteht darin, dass die Musiker viel zu gut sind, also viel zu komplizierte Rhythmen und Melodielinien viel zu sauber herunterspielen können. Sie gehen kein Wagnis ein, als Zuhörer bleibt man seltsam außen vor. Der Gitarrist ist langhaarig und bloßfüßig, fabuliert am Griffbrett in vollends ausgereizter Pose. Ihm zusehen heißt etwas verlieren. Die Sängerin verschleiert zu wenig den autobiographischen Hintergrund der Stücke. Allzu klar erkennt man den verwundeten Menschen hinter der Stimme und die Geschichte hinter den Zeilen. Es hallt im Raum vor klagender Sehnsucht, es erklingt eine durchkomponierte Beziehungszäsur. Trennungsverarbeitungssongs als überbordendes Genre, einer unbelehrbaren Herzlogik folgend. Aus der Ratlosigkeit über Bande gespielt in die Mitte der Musik.)
Unerbittlicher Begriff: Diffusionsphänomene
Liebesgeschichte: Eine Frau kommt nach Hause und bemerkt, dass jemand einen Blumenstrauß bei ihr hinterlassen hat. Karte ist keine dabei. Wer könnte es gewesen sein? Der Zweitschlüssel ist sicher verwahrt. Sie telefoniert ein bisschen herum im Freundeskreis. Am ehesten dieser eine Verehrer, der ein bisschen crazy war. Aber er scheidet aus, wegen Erasmus in Bologna. (Mit Zeugenbefragung per Stream.) Verdacht fällt auf die Reinigungsfirma, von der sie manchmal Leute im Stiegenhaus antrifft. Aber wie? Gibt es einen heimlichen Verehrer? Die Frau ist ratlos. Sie lässt den Blumenstrauß vorerst auf sich beruhen und erfreut sich daran.
Eines Tages kommt die Frau nach Hause, und es steht ein fertiggekochtes Essen am Herd. Eine Schüssel und andere Utensilien trocknen sauber neben der Abwasch. Die Frau ist panisch, durchsucht die ganze Wohnung, ruft, dass derjenige endlich herauskommen soll. Niemand da. Sie richtet an, setzt sich an den Küchentisch und isst. Es schmeckt vorzüglich. Eindringliches Kauen.
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In diesem Sinne geht es weiter. Manchmal, wenn die Frau von der Arbeit nach Hause kommt, wartet eine Überraschung auf sie. Blumen, Schokolade oder ein Buch, das ungefähr ihren Geschmack trifft. Oft steht etwas Gutes am Herd. Manchmal stammt das Rezept aus einem der Kochbücher, die leicht versetzt im Regal stehen. Die Frau überlegt, eine versteckte Kamera zu installieren, doch sie lässt es bleiben, weil sie das, was sie hat, nicht zerstören will. Sie gesteht sich ein, dass es die bedeutsamste Beziehung ist, die sie jemals hatte. So geht es weiter. Nichts wird erklärt. (Der Rest soll sich ganz im Kopf des Lesers abspielen; etwas Vages sich fröhlich entfalten.
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Jetzt könnte sich die Geschichte in unerwartete Richtungen verzweigen, wie eine Maschine, die niemand mehr bedient. Irgendwann beginnt die Frau, dem unbekannten Eindringling genauso kleine Geschenke zu hinterlassen, die dann ebenfalls verschwinden. Sie hinterlässt Nachrichten, kleine Zettelchen, die sie mädchenhaft bekritzelt und zerknüllt. Wie damals in der Schule, sobald sich die Lehrerin umgedreht hat. Erst nach mehreren Anläufen gibt es eine zögerliche Antwort. Eine Brieffreundschaft ins Blaue hinein. Natürlich hat die Frau ein Bild vor sich: Ein Mann in ihrem Alter und auf Augenhöhe. Welche Verstörung, würde sich der unsichtbare Gast als korpulente Großmutter entpuppen. Die Frau schläft ein zum Traum eines Verführers, hantiert dabei mit ihren kalten Brüsten. (Das Fenster ist offen, ob wer hineinfliegt.)
Ein abruptes Ende könnte sein, dass die Hinterlegungen eines Tages verschwinden. Ohne Anlauf zu nehmen, ohne Ankündigung. Sie verschwinden wie sie aufgetreten sind – aus heiterem Himmel. Die Frau zerbricht sich den Kopf, was geschehen sein mag: Ist derjenige gestorben? (Am Herweg vom Auto überfahren.) Hat er sich abgewendet, weil sie etwas falsch gemacht hat? Gilt seine stille Zuneigung jetzt einer anderen? Die Frau ist schwach vor Zorn und bleibt ratlos zurück. (Wer ganz viel weint, geht irgendwann erfrischt daraus hervor. Allein schon aus Erschöpfung.) Es ist wie ghosting ohne den anderen jemals gekannt zu haben. Sie hätte das Wunder mehr auskosten sollen. Die Frau entsteigt ihrem Schmerz wie einem brennenden Haus. Wir kommen und wir gehen allein.
Sich fühlen, als wäre man spurlos verschwunden.
Unerbittlicher Begriff: Impfling
Orte mit Katzen haben immer ein Geheimnis. Und wo Katzen leben, dort herrschen sie. (Über Katzen ist alles gesagt; auch, dass über sie alles gesagt ist.) Ich dachte immer, sie sind gescheit, daher ihr Stolz, doch ich lerne, dass Katzen dumm genug sind, ihren eigenen Schwanz zu verfolgen und einen hektischen Trickfilm drehen. Sie erkennen ihn nicht wieder, nesteln daran herum wie unsereins an einem schwerwiegenden Gedanken. Falsch, sagen die Katzen – so dumm können nur Hunde sein.
Unerbittlicher Begriff: Clusterverdacht
Bei Wunder und Wunden handelt es sich um dasselbe Wort. Eines ist die Verschriebenheit des anderen. Und was ist mit dem Zwitterwort wundern? Das gibt es nicht.
Unerbittliche Begriffe: Inzidenz und Prävalenz
Jemand schneuzt ins Taschentuch einen Rorschach-Schmetterling, der bereits leicht blutig ist. Wer mag, sieht darin einen Beckenknochen oder eine schwarze Lunge aus Krebs.
Das Eskalieren der Protestmärsche in den Vereinigten Staaten verdrängt den Virus aus den Überschriftenspalten. Die Lage ist unübersichtlich. Was als Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt begann, setzt sich in manchen Städten fort als sinnlose Zerstörungswut samt Plünderungen. (Schaufenster werden neuerdings mit Skateboards eingeschlagen, was praktisch ist, weil man so gleich sein Fluchtfahrzeug hat.) Unter ehrlich Unverstandene mischen sich Verbrecher. Brennenden Autos können nicht mehr im Sinne einer Bürgerrechtsbewegung sein. Es wird auch geäußert. Wer in Atlanta Geschäfte anzündet, fackelt die black cumminty ab. Bilder der Versöhnung: Polizisten knien als Zeichen nieder, Protestler fallen ihnen überschwänglich um den Hals. So geht Zukunft.
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Ein monströser Präsident verschanzt sich im Bunker, ordnet das Einschreiten des Militärs an. (Der Schimpfwortschatz reicht für ihn längst nicht mehr aus. Er ist ein Mensch ins Gegenteil verkehrt. Sein Niedergang wird ein Feiertag sein.) Ausgangssperren treten in Kraft. Ein anderer, altbekannter Ausnahmezustand. Corona als ein Glutnest, das über die Wochen eine Stimmung anheizte. Virusmüde maskiert. Dutzende Millionen neuer Arbeitsloser und Armer, die sich in kilometerlangen Schlangen würdelos zur Ausgabe der örtlichen food bank anstellen. Mühsam protzen die Karossen. In den Vereinigten Staaten lebt man auf Pump und am Limit. Krankenversicherungen sind ein Luxus, den sich nur die Privilegierten leisten können, von denen es immer weniger gibt. Die Mittelklasse schwindet, rutscht ab in eine zahnkranke Unterschicht. Die Kaste der Superreichen entscheidet derweil den Ausgang der kommenden Wahl. Auch der Herbst wird brennen. Noch steht das weiße Haus.
Umschwiegen von lauerndem Trost. (Zum Beispiel als Angehöriger auf einem Begräbnis.)
Allzu jung heiraten, um sich dann umso früher wieder scheiden lassen zu können. (Trend in meiner wankelmütigen Generation.)
Unerbittlicher Begriff: Atemwegsaspekt
Einmal war wo die Rede von einer hundertfreudigen Empfindung – aber wer löst sie aus?
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(Also, danke ich, Beistriche können sie jedenfalls setzen. Auch ich habe in aller Stille ein Vermögen angesammelt und möchte jeden Monat Retreats auf der ganzen Welt genießen.)
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Unerbittlicher Begriff: Dispersion
Schreibgezeiten: Sammeln, taumeln, brodeln – Eruption. Rückzug, und wieder ins Sammeln.
Unerbittlicher Begriff: Eh