Praktisch ist ja: Ich bin ohnehin gewohnt, das Leben zu improvisieren, jetzt halt auch die seltsamen Zeiten.
Bloß noch das eine Ziel: Elfriede Jelinek zu schlagen im Wettlauf ums Corona-Stück. Das wird kommen, wie das Amen im Gebet: Kaprun? Jelinek-Stück! Donald Trump? Jelinek-Stück! Finanzcrash? Jelinek-Stück! Flüchtlingspolitik? Jelinek-Stück! Ibiza-Affäre? Jelinek-Stück! (Premiere dann in acht Wochen aus dem Burgtheater per Stream.)
Alle hatten ihn für seinen Waschzwang belächelt. Doch nun schlug seine Stunde.
Die U-Bahn ist voller Corona-Frisuren: Vor lauter Ansteckungsangst sich unterwegs nicht mehr durchs Haar fahren – beziehungsweise bloß noch mit dem Handrücken, was jedoch selbst bei mehrmaliger Wiederholung kaum den gewünschten Effekt hat.
In Gedanken zu einem vorlauten Dreijährigen: Na, du kleine Bazillenschleuder, heute schon erfolgreich deine Tröpfcheninfektionen absolviert?
Nichts unheimlicher als stille Kinder.
Früher haben auch wir eine Zukunft gehabt.
Greta Thunberg ist während all dem verdächtig still – ob die Fridays for Future-Bewegung da nicht etwas gezüchtet hat im geheimen Kellerlabor? Schade, dass sie ihre Freude über die zahlreichen Flugstreichungen nicht offen zeigen können.
Den Fernseher anwerfen als Überforderungsmaschine. Ab einem gewissen Zeitpunkt ist man heillos überinformiert.
Heimlicher Gedanke des einkasernierten Elternteils: Also, wenn ich gewusst hätte, dass ich mit ihnen Zeit verbringen muss, dann hätte ich sicher keine Kinder bekommen!
Wir gehen auf der Straße als vereinzelte Gespenster. Wann wurde neben dem Ausgang das Lachen beschränkt?